Es gibt ja grundsätzlich zwei Kategorien von Soul- und R&B-Sänger:innen: Jene, die vor allem ihre technischen Fähigkeiten ausstellen – und die Sänger:innen der klassischen Schule. Denen es um den Song geht. Um den Text, die Emotion, den Soul eben. Joy Denalane gehört natürlich letzterer Kategorie an. Mit dieser ungeschliffenen Einzigartigkeit (und einer beeindruckenden Auswahl an Highlights,) zählt sie seit über 20 Jahren als eine der bekanntesten Soul- und R’n’B Sänger:innen Deutschlands. Und wer kann das schon von sich sagen?

Schon immer war Soul Befreiungsmusik, Joy Denalanes aktuelles Album »WILLPOWER« enthält ihre ganz persönliche Liberalisierungshymnen. Die zentralen emotionalen Pole dieses Albums sind Tod, Geburt, Ende, Neuanfang. Diese Musik handelt nicht zuletzt davon, dass »Willpower«, also Willenskraft allein bisweilen nicht ausreicht im Leben. Während der Arbeit an diesem Album musste Joy Denalane sich endgültig von ihrem geliebten Vater verabschieden, den sie während der letzten, von Krankheit überschatteten drei Jahre seines Lebens begleitet hatte. Dieser Abschied, die Beisetzung, und bald darauf – zumindest räumlich – ihre erwachsenen Söhne ins Leben zu entlassen, schließlich das Gefühl, dass da jetzt noch mal eine ganz andere, völlig neue Lebensphase kommt: all das und noch viel mehr steckt in diesen elf neuen Songs.