Biografie
Und dieser Stachel sitzt einer ganzen Generation, lauter junge Menschen, denen eigentlich alle Türen offenstehen, aber in denen eine tiefe Schwermut verankert ist. Die toxischen Ratschläge der Eltern-Generation, „Zähne zusammenbeißen, stell dich nicht so an“ werden überhört, stattdessen wird versucht, diesem Gefühl auf den Grund zu gehen.
Und Fae August ist einer von ihnen. Fae August ist sad.
Auf seiner gleichnamigen Single, die am 11.06.21 über Four Music erschien, berichtet der Wahlberliner von diesem Schmerz und von dem fatalistischen Gedanken, dass dieser Schmerz ihm wenigstens die nötige Kälte mitbringt, durchzuziehen – vielleicht einsam, vielleicht niedergeschlagen, aber wenigstens an der Spitze und mit genug Cash ausgestattet, um etwas schnellen Trost kaufen zu können.
Die reduzierte, melancholische Eigenproduktion lässt Platz für Faes Reflexionen über seine Fehler und Dämonen, deren Gift er bis tief in sein Herz gepumpt hat, bringt Trap-Elemente und Pop-Appeal zusammen und gibt „Sad“ auch immer wieder kämpferische Momente, „Wenn ich schon sad bin, hoff Ich, Ich bleib nicht für immer broke“. Denn auch das hat Fae August, der sich immer wieder mit depressiven Episoden herumschlagen musste, gelernt: Die Traurigkeit kann auch eine Waffe, ein Antrieb sein.
Und vielleicht auch Hoffnung spenden:
Auf einen Sonnenstrahl oder einen Vollmond in einer warmen Sommernacht.
Das auch dieser Schmerz einmal verfliegt.